Designtrend Keramik: Handgemacht, aber nicht selbst gemacht
Vasen mit organischen Silhouetten, Teller, die nicht ganz rund sind oder handbemalte Tassen, die ein bisschen nach Schulprojekt der Kunst AG aussehen: Der Selbermach-Hype hat in Coronazeiten mal so richtig an Fahrt aufgenommen und einen Designtrend hervorgebracht, dem mittlerweile auch die großen Namen der Designwelt folgen. Keramik sieht jetzt aus wie selbst gemacht – und zwar so richtig. Von Tischleuchte bis Teller, von Tasse bis Vase: Glatte und perfekte Formen weichen jetzt unregelmäßigen Oberflächen, aus langweiligem Weiß wird Kunterbunt und Keramik shoppt man jetzt nicht mehr ausschließlich von der Stange, sondern gerne auch als echtes Einzelstück mit Charakter bei einem der vielen, vielen kleinen Instashops, die sich auf handgemachte Keramik spezialisiert haben.
Angefangen hat alles wohl mit dem Insta-Phänomen @bettunika, einer Dänin, die ihre selbst gemachten Keramikobjekte via Instagram vertreibt und zufällig auch noch die Mutter meiner persönlichen Stil-Ikonen, Marie Jedig, ist. Bettunika und ihre Keramik waren plötzlich überall und ihre Einzelstücke in wenigen Minuten ausverkauft. Mittlerweile gibt es aber noch so viele weitere wirklich tolle kleine Accounts wie z.B. Sisi Tonia, die ihre kleinen Kunstwerke ausschließlich via Instagram vertreiben, aber auch in vielen meiner liebsten Nischen-Interior-Shops hat die DIY-Keramik Einzug gehalten. Mit die beste Auswahl findet ihr im Cool Machine Store, der unter anderem das polnische Label Siup Studio im Sortiment hat. Hier findet ihr die außergewöhnlichsten Keramikteile, die manchmal nicht gleich auf den ersten Blick zu verstehen sind, aber in die man sich beim zweiten Blick sofort verliebt. Aber auch große Designbrands wie HAY oder Ferm Living haben vereinzelt wunderschöne Teile, die als handgemacht durchgehen könnten, farblich aber eher dezent sind. Denn meist geht die DIY-Optik auch mit jeder Menge Farbe und wilden Mustern einher.
Wolken, Blumen oder Pastell-Overload: Hauptsache die Keramik-Pieces machen gute Laune! Denn genau das ist es doch, was wir uns alle in Corona- und Home Office Zeiten wünschen: Ein richtig schönes und gemütliches Zuhause.
Fassen wir also mal kurz zusammen: Mehr Zeit Zuhause, viel Freizeit, die den DIY-Hype befeuert und die Notwendigkeit mehr online zu konsumieren und für Small Businesses auch die Chance mit eigenen Produkten online durchzustarten und fertig ist der Trend. Aber wieso lautet die Headline dann hier handgemacht, aber nicht selbst gemacht? Ganz einfach: Im Gegensatz zum Malen, Stricken oder vielen andern DIY-Hypes der letzten Monate, braucht es bei der Keramik dann doch ein wenig mehr Equipment und Know-How. Damit das selbstgemachte Teil nämlich auch wasserfest wird (z.B. wichtig bei Vasen und Geschirr) muss es gebrannt werden. Da die Läden, die dieses normalerweise als Dienstleistung anbieten, aber leider geschlossen sind, wird es hier etwas knifflig. Ergo: Handgemacht, aber eben nicht, oder besser noch nicht, selbst gemacht.
Denn: Ich möchte es wagen! Nachdem ich jetzt schon ein gutes Jahr hier und da bei einem der vielen tollen KünstlerInnen zugeschlagen habe, möchte ich es jetzt doch mal selbst versuchen und habe mir bei der Frankfurter Designerin Viola Beuscher das „Clay Kit“ bestellt, das sie entwickelt hat, da sie derzeit aufgrund von Corona keine Keramikkurse geben kann. Enthalten ist alles, was man zum Selbermachen von Keramik braucht – bis auf den Ofen zum Brennen. Daher werde ich mich wohl vorerst an Schalen, Kerzenhaltern & Co. versuchen und wer weiß – sobald es wieder möglich ist beim Keramikdealer um die Ecke seine eigenen Kunstwerke brennen zu lassen, bin ich vielleicht schon Profi. Wie das wohl wird? Ich bin gespannt und halte euch unbedingt auf dem Laufenden. Und falls ihr da schon Erfahrung habt, freue ich mich über alle Tipps!
Für alle, die keine Lust oder Zeit haben selbst kreativ zu werden und trotzdem unbedingt so ein DIY-Teil bei sich zuhause haben möchten, kommen hier meine Favoriten aus den Onlineshops…
Handgemachte Keramik: Meine Favoriten
Tasse von FERM LIVING, um 19 €
Tischleuchte von SIUP STUDIO, um 110 €
Teller via KIOSK48TH, um 90 €
Tasse von NIKO JUNE, um 65 €
Vase von HEIKE MENDE, um 210 €
Topf von FERM LIVING, um 135 €
Kerzenständer via TROUVA, um 40 €
Tischleuchte von SIUP STUDIO, um 140 €
Becher von STUDIOMOKI, um 24 €
Teller von SKAEV KERAMIK, um 54 €
Kerzenständer von HAY, um 69 €
Bilder im Header: PR, @bettunika
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